Filter Bubble
Cryptoparty #22, 30. Juni 2014, TU Wien
Das ist eine Sammlung von Punkten, Artikeln, Argumenten und Problemen die im Rahmen der oben genannten Cryptoparty gemeinsam von den Teilnehmenden zum Thema Filter Bubble erarbeitet wurde. Work in progress, gerne Dinge hinzufügen :)
Was ist das?
Der Begriff Filter Bubble wurde vom Netzaktivisten Eli Pariser in seinem gleichnamigen Buch geprägt und „beschreibt […] das Phänomen, dass Webseiten bestimmte Algorithmen verwenden, um vorauszusagen, welche Informationen für den Benutzer relevant sein könnten, basierend auf den verfügbaren Informationen über den Benutzer [sic] - beispielsweise Standort des Benutzers, Suchhistorie […] und Klickverhalten.“ (Wikipedia über Filter Bubble)
Warum ist das problematisch?
Horizont-Erweiterung nicht mehr möglich - nur übereinstimmende Inhalte werden gezeigt, Diskurs findet kaum statt
unbekannt, wie Filterung stattfindet (Algorithmen vs. Transparenz)
Beeinflussung durch Bubblebildung ist nicht wirklich abschätzbar
Wissen über das Thema geht oft nicht Hand in Hand mit Empörung
User wird zum „Produkt“
Was heißt „bessere Suchergebnisse“ überhaupt?
Artikel zum Thema
Personalisierung
Daten die verwendet werden können
Interessen (aus Search History, Cookies)
Standortdaten (IP Adresse)
Sprache (Browsereinstellungen, Betriebssystem)
Geschlecht (User_innen Profile, Fotos)
Alter (User_innen Profile)
…
Dinge, die man aktuell technisch dagegen tun kann
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Cookies + FlashCookies löschen (siehe addons); Drittanbieter Cookies deaktivieren
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startpage websearch verwenden
https://startpage.com (unbekannt, inwiefern Kooperation mit Google besteht), gibt auch mail provider startmail
Getrennte
Firefox-Profile (oder verschiedene Browser) für EBanking, Facebook, Online Shopping, anonymes Twittern:
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Dezentrale, community-hosted Cloud Dienste (Owncloud, Bittorrent Sync, Syncthing anstatt Dropbox, iCloud, ..)
eigene infrastruktur verwenden, fremdbestimmung meiden, piratebox, freedombox, diaspora, owncloud, retroshare
Dinge, die man politisch / gesellschaftlich dagegen tun kann
Am Ende des Tages ist es eine politische Sache. Wollen wir wirklich, dass so viel Macht ohne wirkliche rechtsstaatliche Kontrolle an einem Punkt zusammenläuft?
Sich informieren, Information verbreiten
Menschen, die sich des Phänomens nicht bewusst sind, darauf aufmerksam machen (und mit ihnen auf Cryptoparties gehn :))
Mit Menschen darüber reden
Ein individueller Multiplikator werden, one-on-one Dinge erklären.
Alternativen verwenden
OpenSource Infrastruktur finanziell unterstützen, Reputation von OpenSource verbessern
Wechsel auf dezentrale Opensource Anbieter, die Datensparsamkeit umsetzen (IP Adressen nur gehasht speichern, …)
kreativer umgang mit der realität in den sozialen medien. soziale medien theateraufführungen, mehrere identitäten, rollentausch,
Offene Fragen
Sind die Data collection practices eine art Vorratsdatenspeicherung?
Wird mit Data mining / filter bubbling ein Grundrecht verletzt?
Warum sind tracking tools für firmen so attraktiv sind und wie könnte man dagegen argumentieren?
Forderungen
Probleme in einem größeren Zusammenhang
Medienkompetenz von Menschen (speziell auch Kindern, Bildung als Lösung?)
Finanzierung von Webservices